Neue Orgel in Hennef
Nach jahrelangen Bemühungen ist es endlich soweit:
Eine neue Orgel für die kath. Pfarrkirche St. Simon und Judas in Hennef konnte am 29.10.06 feierlich von Joachim Card. Meisner eingeweiht werden.
Das Instrument stammt aus dem Hause Rieger und verfügt über 42 Register und ein Glockenspiel, die sich auf drei Manualwerke und Pedal verteilen.
Ausschlaggebend für die Konzeption waren die vielfachen Anforderungen hinsichtlich Gottesdienst, Unterricht und Konzert.
Die Disposition beinhaltet eine ausgewogene Mischung aus grund- und obertönigen Registern und erlaubt die Darstellung von Literatur einer großen stilistischen Bandbreite – bei einer gewissen Präferenz für die französische Symphonik.
Für das Intonationskonzept dienten die Rieger-Orgeln insbesondere von Menzingen bei Zürich und Essen (Dom) als Vorbilder.
Der freistehende Spieltisch ermöglicht das Dirigieren und Begleiten des Chores in Personalunion. Gleichzeitig muss nicht auf eine sensible, leichtgängige mechanische Traktur verzichtet werden.
Der Spieltisch ist ergonomisch und übersichtlich gestaltet. So sind z.B. die Schwelltritte aufgrund der erweiterten Spieltischhöhe auch von größeren Organisten problemlos zu bedienen. Sehr wichtig war uns die Position des Sequenzer-vorwärts-Schalters, der in jeder Spiellage erreichbar sein sollte. So findet er sich auf beiden Seiten der Schwelltritte als Piston, außerdem unter jedem Manual und auf jeder Seite für den Registranten. Im Gegenzug haben wir den in der Regel unnützen Dschungel der weiteren Pistons abgeschafft.
Der Setzer mit seinen über 540.000 Kombinationen hat nicht nur eine größere Speicherkapazität als frühere Modelle, sondern kann diese auch sinnvoll verwalten. So können bereits programmierte Abschnitte beliebig verschoben, neu zusammen gestellt und für den aktuellen Gebrauch „nach vorne“ geholt werden. Für Gastorganisten wird der Speicherplatz je nach Bedarf individuell zugeteilt.
Ein besonderes Augenmerk wird auf die Öffentlichkeitsarbeit gelegt: sie sollte nicht nur den relativ kleinen Kreis orgelinteressierter Individualisten, sondern auch eine größere Gemeinde, insbesondere die Jugend anzusprechen. So werden z.B. Musik- und Physikkurse von weiterführenden Schulen mit einer begleitenden Dokumentation betraut.
Da bislang im Kreisdekanat nur eine Rieger-Orgel existiert (St. Hippolytus, Troisdorf, 1969), ergibt sich für die Orgellandschaft unserer Region, die in den letzten Jahren bereits durch einige Projekte rheinischer Orgelbauer bereichert wurde, ein weiterer, herausragender Akzent.
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